Leopold und Agnes
Leopold: 191,5 cm – Agnes 176 cm, Lärchenholz, geölt. Fahrbare Sockel in Form von Feuerzungen ebenfalls aus Lärche, ca. 128 x 41 x 15 cm, Gefertigt von Mai – Okt. 2015
Auftraggeber: Die Kunstsammlung der Wiener Städtischen Versicherung für das oberstes Stockwerk im Ringturm, 1. Bez. Wien
Der ursprüngliche Auftrag war eine Büste vom Hl. Leopold als Landespatron. Die geschichtliche Recherche hob neben den Haupteigenschaften "OFFENHEIT - WEITBLICK - TATKRAFT" rasch einen für die damalige Zeit mir als besonders erscheinenden Aspekt ins Blickfeld: Dieser Herrscher war überdies souverän genug, seine Frau Agnes als Mitregentin in Augenhöhe anzusehen. So war mit dem Auftraggeber rasch entschieden, anstelle einer Einzeldarstellung das Fürstenpaar zu gestalten. Zudem Leopold nicht – wie üblich - als alten weisen bärtigen Mann, sondern in seiner Lebensblüte, energisch und weitblickend als Schützer einer Grenzregion zu charakterisieren.
Der oberste Raum im Ringturm mit dem fantastischen Ausblick erhebt die ausschauhaltende Figur zum fürstlichen Landespatron. Leopold steht in sich ruhend und schaut über das Land. Agnes regiert an seiner Seite als selbstbewusste dynamische Frau.
Baumkruzifix
Ca. 400 x 200 x 180 cm. Dez. 2011 bis August 2012. Sockel und Besucherplatz: Konglomerat-Findlinge. Kirschbaum mit Wurzelstock, Profil und Armumrisse aus Metall. Herzlinse aus Glas.
Standort: Europäisches Kulturdorf 2010 – 4931 Kirchheim im Innkreis.
Die Form des Kirschbaumes mit seinen erhobenen Händen hat etwas stark Wesenhaftes. Der Auftraggeber – selbst angesprochen von dieser sprechenden Form – bat, daraus eine freistehende Kreuzigungsszene zu gestalten. Der Baum wurde mitsamt seinem Wurzelstock auf einen für die Region typischen Konglomerat-Findling montiert. Die Arme wurden als Metallumrisslinie ausgeführt. Die Proportionen des Kopfes wurden vom Turiner Grabtuch übernommen. Speziell ist dabei das vom Scheitel nach oben laufende Band als Zeichen der Angebundenheit an eine feinere Welt. Eingebettet in eine Obstbaumalle lädt ein zweiter Konglomerat-Findling (in bequemer Sitzhöhe) ein zum Verweilen, Betrachten und Reflektieren.
Glaskreuz: VENI SANCTAE SPIRITUS
Blaues Glas und Acryllack auf Kirschenholz, 144 x 140 cm / Feb. 2012.
In der Sammlung des Stiftes Klosterneuburg, Galerie der Moderne.
https://www.stift-klosterneuburg.at/tour/galerie-der-moderne/
Das - ähnlich einem mittelalterlichen Altarkreuz - im Raum freischwebende Kruzifix ist beidseitig gestaltet. Die Vorderseite ist eine Komposition aus abstrakten Farbverläufen in Blautönen. Die darin eingebetteten gewölbten Glasbruchstücke stehen einerseits für die Zerbrechlichkeit als auch für den Glanz des Daseins. Sie schaffen dabei ein lebendiges, sich ständig wandelndes Lichtspiel und muten an wie ein Blick ins Universum. Die Rückseite zeigt einen knienden König. Dessen „innere“ Krone erinnert an die Einzigartigkeit und Würde jedes Menschen. Die kniende Haltung verdeutlicht, dass der Mensch nicht sich selbst verdankt. Er ist Teil eines größeren - letztlich nie vollständig erklärbaren - Ganzen.
Welche Zukunft haben wir? – Generationendialog
2 Stahlskulpturen, jeweils 1 x 3,4 m / August 2014
Auftraggeber: Susi Seifert, Kulturzentrum Zuckerfabrik Enns für den Haupteingang
In die zwei Gesichtsprofile aus Stahl sind die konkreten Gesichter der Auftraggeberin und ihres Enkels eingearbeitet. Eine mitfühlende Grossmutter mit ihrem reichen Erfahrungsschatz und einem grossteils gelebten Leben begegnet ihrem Enkel wohlwollend und zugleich besorgt. Welche Zukunft hat die Enkelgeneration? Was hat sie zu erwarten, als Resultat und Bürde der geschaffenen Fakten durch die Lebensweise ihrer Vorfahren? Die in die Gesichter freigeschnittenen Linsenformen stehen hoffnungsgebend für Offenheit im Dialog und Denken und für ein Finden neuer Alternativen. Zugleich verstärken sie die plastische Wirkung der Skulpturen.
Gefertigt wurde diese Auftragsarbeit beim internationalen Stahlsymposium im Kraftwerk Riedersbach, Oberösterreich
Himmelsstürmer
197 cm – Dez. 2010 bis Dez. 2012. Lebensgroße Metallskulptur aus Torstahl, feuerverzinkt. Montiert in ca. 10 m Höhe als sichtbares Landschaftszeichen. Standort: Europäisches Kulturdorf 2010 – 4931 Kirchheim im Innkreis, Oberösterreich
Eine lebensgroße Metallskulptur schreitet senkrecht an einem Baum empor. Das Kunstwerk steht für Mut und Tatendrang zu Ungewöhnlichem. Der Himmelsstürmer scheint die Schwerkraft aufzuheben und lenkt den Blick des Betrachters nach oben.
Bucheinband
Der Auftrag zur Gestaltung eines Bucheinbandes zu einem zeitgeschichtlichen Werk. Nach einer eingehenden Vertiefung in dieses Thema habe ich die Funktionsweise des NS-Terror-Regimes wie folgt zusammengefasst: Es braucht als Protagonisten die Machtmenschen, die Opportunisten und die Vollstrecker, um dieses Schaufelrad der Zerstörung anzuwerfen und in Gang zu halten und als vierte Dimension die Opfer dieses Räderwerks. Es braucht herzmäßig abgestorbene Menschen, welche nur noch über Macht und Unterdrückung anderer Bedeutung fühlen können. Es braucht die Karrieristen, die oft trotz besserer Einsicht für ihren Vorteil über Leichen gehen und es braucht die willigen Vollstrecker, die entweder an missbrauchte Werte glauben oder in der Erniedrigung und am Leid anderer Lust gewinnen, als eine der letzten verbliebenen Möglichkeiten sich noch selbst zu spüren.